Um ehrlich zu sein, bin ich kein großer Fan von Facebook Pixel. Alles, was im Graubereich der DSGVO liegt, und da gehört der Facebook Pixel meiner Meinung nach klar dazu, versuche ich zu vermeiden, um mir mögliche Abmahnungen zu ersparen. Ich versuche auch meine Kunden davon zu überzeugen, dass es andere Wege gibt, die Leads von Facebook zu tracken, auch wenn sie dann vielleicht nicht so detailliert ausgewertet werden können.
Aber ich schweife ab und habe es mal wieder komplett versäumt, das Haupt-Keyword im ersten Absatz zu erwähnen 🙂 Ich hoffe Hr. Google verzeiht mir nochmal. Müsste er eigentlich, schließlich gibt es derzeit keinen hohen SEO Wettbewerb für die folgende Problemstellung.
Problem: Facebook Pixel funktioniert nicht mit Cookie Plugins wie Complianz GDPR Cookie Zustimmung oder Pixel Caffeine
Dieser Beitrag liefert dir nicht nur die Lösung, wie du den Facebook Pixel zusammen mit einem Cookie Plugin wie Complianz verwenden kannst, sondern zeigt dir auch die richtige Implementierung des Facebook Tracking Codes in WordPress. Ganz nebenbei erhältst du noch einige Hinweise, wie du den Facebook Pixel DSGVO konform mit einem Opt-in auf deiner Website einbinden kannst. Und das beste dabei: die Umsetzung ist komplett kostenlos!
Disclaimer: Alle Informationen in diesem Beitrag sind wie immer nach bestem Gewissen recherchiert und/oder beruhen auf meinen persönlichen Erfahrungen. Dieser Artikel sowie sonstige Inhalte auf dieser Website stellen keine Rechtsberatung dar und können den Rat eines Anwalts nicht ersetzen.
Will man außerhalb von Europa in WordPress eine Funktion umsetzen, aktiviert man das entsprechende Plugin, macht ein paar Einstellungen und fertig. Kein DSGVO Tutorial, kein googeln nach „Facebook Pixel DSGVO konform“, keine Rücksprache mit dem Datenschutzbeauftragten des eigenen Vertrauens, nichts. Einfach machen. So einfach funktioniert es bei uns leider nicht.
Auf einer Kundenseite, bei der ich die Wartung und die Optimierung der Website übernommen habe, hat das Facebook Pixel nicht richtig funktioniert. Das Problem war, dass der Facebook Code zwar erkannt wurde, aber der Code für den Pixel nicht ausgeführt werden konnte.
Wie kann man überprüfen, ob das Facebook Pixel richtig funktioniert?
Um die Funktionsweise des Facebook Pixels zu überprüfen, kannst du die Chrome Erweiterung Facebook Pixel Helper verwenden. Nach der Installation erscheint ein Icon oben rechts im Browser Fenster, auf das du klicken kannst, wenn du deine Website überprüfen willst. Dieses Add-on hilft dir natürlich auch festzustellen, welche anderen von dir besuchten Webseiten ebenfalls den Marketing-Tracking Code von Facebook verwenden.
Mir ist übrigens nicht klar, warum Immobilienscout24 den Facebook Pixel 2-mal eingebunden hat. Dies ist auch der Grund für das gelbe Fragezeichen.
Die DSGVO konforme Umsetzung von Facebook Pixel
Es gibt viele Beiträge im Internet, die sich mit dem Thema „Facebook Pixel DSGVO-konform einsetzen“ beschäftigen. In diesem Beitrag soll deshalb nicht auf die Einzelheiten eingegangen werden. Dennoch möchte ich dir die wichtigsten Punkte, die aus Datenschutz-Sicht bei der Umsetzung zu beachten sind, auch in diesem Artikel nicht vorenthalten.
Du solltest bei der Implementierung des Marketing Pixels von Facebook darauf achten, dass du einen Cookie Hinweis mit einem Opt-in vorsiehst. Zumindest dann, wenn du die Option Custom Audience von Facebook (Erweiterter Abgleich) aktiviert hast und erst recht, wenn du einen Online Shop betreibst. Es gab bereits erste Gerichtsurteile zum Thema und legt man diese zu Grunde, sollte man auf jeden Fall ein Opt-in im Cookie Hinweis vorsehen. Wenn du die Option Custom Audience nicht verwendest, reicht es aus, ein Opt-out in der Datenschutzerklärung vorzusehen.
Des Weiteren sollte man darauf achten, dass beim Laden der Seite nicht automatisch eine Verbindung zu Facebook aufgebaut wird. Dies war bei der Website meines Kunden richtig umgesetzt. Dort kam nämlich das Plugin Complianz – GDPR Cookie Zustimmung zum Einsatz mit dessen Hilfe ein Cookie Hinweis mit einem Opt-in für Statistik und Marketing Cookies realisiert wurde. Mit dem Opt-in holt man sich eine Zustimmung vom Besucher, die Werbe-Cookies verwenden zu dürfen. Erst nachdem man die Statistik und Marketing Cookies akzeptiert, wird eine Verbindung zum Facebook Server aufgebaut. Soweit so gut.
Verbindungen zum Server und externen Websites überprüfen
Um zu überprüfen, welche Verbindungen deine Website zu anderen Servern und externen Websites herstellt, kannst du im Chrome Browser die rechte Maustaste und dann auf Untersuchen klicken. Unter dem Menüpunkt Sources werden sowohl die eigene als auch alle externen Quellen aufgelistet. Im Firefox Browser gelangst du zu einer ähnlichen Auflistung mit: Rechte Maustaste > Inspect Element (bzw. Element untersuchen) > Network > Spalte „Domain“.
Das Problem war jedoch, dass trotz der Bestätigung der Statistik und Marketing Cookies der Code für den Facebook Pixel immer noch nicht ausgelöst wurde. Der Blick in die Browser Entwicklertools von Chrome lieferte den Hinweis auf die Fehlerursache. Dadurch, dass das Facebook Script von der Zustimmung (Anklicken der Checkbox) blockiert wurde, waren einige Variablen unbekannt.
WPC Tipp: Cookie Hinweis erscheint erneut auf jeder Seite
Noch ein kleiner Tipp: Falls auf deiner Website der Cookie Hinweis auf jeder Unterseite erneut erscheint, versuche einfach den Cache zu leeren. Auf der Kundenseite war das nämlich der Fall und nachdem ich den Cache geleert hatte, erschien der Hinweis nicht mehr, nachdem er einmal akzeptiert wurde.
Das Plugin Complianz blockierte also die korrekte Ausführung des Facebook Codes, die Blockade wurde jedoch nach dem Akzeptieren der Werbe-Cookies nicht aufgehoben und die Variablen blieben weiterhin unbekannt. Damit lag die Vermutung nahe, dass das Complianz Plugin die Funktionsweise des Facebook Pixels verhinderte. Und siehe da, nachdem ich das Cookie Plugin deaktiviert hatte, hat das Facebook Pixel ohne Probleme funktioniert.
Die Überlegung war nun, das Cookie Plugin auszutauschen. Es gibt durchaus Alternativen, wie DSGVO Pixel Mate oder Borlabs Cookie, die anscheinend mit dem Facebook Pixel funktionieren. Allerdings handelt es sich dabei, um kostenpflichtige Plugins.
Eine Anmerkung am Rande:
Es gibt in WordPress Funktionen, bei denen sehe ich es einfach nicht ein, dafür Geld zu bezahlen und ein Cookie Hinweis Plugin gehört für mich auf jeden Fall dazu. Die gleiche Philosophie verfolge ich natürlich auch auf den Webseiten meiner Kunden.
Deshalb wollte ich unbedingt eine Lösung mit dem bereits installierten Plugin finden. Zum Glück gibt es bei Complianz die Option Skript Center. Mit Hilfe dieser Einstellung lassen sich Skripte nachladen, nachdem die Cookies akzeptiert wurden. Ich stellte mir die Frage: Sollte gar nicht die Blockade des Facebook Pixels aufgehoben, sondern vielmehr der Facebook Code nachgeladen werden? War das die Lösung?
Update 04.07.2020: Nach dem letzten BGH Urteil vom 28.05.2020 zum Thema Einwilligung bei Cookies, bin ich jedoch der Meinung, dass es derzeit kein kostenloses WordPress Cookie Plugin gibt, welches die Datenschutz-Richtlinien vollständig erfüllt (zumindest nicht ohne größeren Mehraufwand). Deshalb empfehle ich dir, das aus meiner Sicht beste WordPress Datenschutz Plugin Borlabs Cookie*. Nach dem BGH Urteil ist es nun auch hier auf dem WPC Blog im Einsatz. Mit diesem Plugin kannst du verschiedene Dienste wie z. B. Google Analytics aber auch Facebook Pixel mit nur wenigen Klicks so einstellen, dass sie blockiert werden bis der Besucher seine Einwilligung erteilt hat.
Lösung: Den Facebook Pixel nicht mit einem Plugin einbinden
Ja, das war sie! 🙂
Das Facebook Pixel war auf der Website meines Kunden mit dem Plugin Official Facebook Pixel eingebunden. Damit wird der Facebook Code ausgeführt, sobald die Plugins in WordPress geladen werden. Das passiert auf jeden Fall vor dem Aufbau der Seite und bevor man die Werbe-Cookies akzeptiert hat. Zu dieser Blockade und die damit verbundenen unbekannten Variablen kommt es auch, wenn man das Facebook Pixel mit anderen WordPress Plugins, wie z. B. Pixel Caffeine, einbindet.
Die Lösung bestand also darin, das Official Facebook Pixel Plugin zu deaktivieren und den Facebook Tracking Code mittels Skript Center von Complianz Plugin nachzuladen. Dafür kann man einfach den Javascript Code von Facebook in das Fenster „Andere Skripte zur Aktivierung von Cookies“ im Skript Center einfügen. Achte darauf, dass du den Code ohne den script <>-Tag einfügst.
Jetzt muss man nur noch den eigentlichen HTML Code für den einen Facebook Pixel im Head-Bereich der Website unterbringen. Dafür gibt es in WordPress verschiedene Möglichkeiten: Du kannst z. B. das Plugin Head, Footer and Post Injections verwenden oder du kannst ein Child Theme erstellen, die header.php Datei in dein Child Theme kopieren und dort den Pixel HTML-Code hinzufügen. Da auf der Website meines Kunden das Astra Theme zum Einsatz kommt, habe ich es in diesem Fall noch einfacher. Ich installiere das kostenlose Plugin Astra Hooks und füge den HTML Code bequem über den Customizer unter Hooks > Header > wp_head ein.
Fazit
Dieser Beitrag zeigt einmal mehr, dass es in WordPress mehrere Möglichkeiten gibt, eine Funktion zu integrieren, so auch beim Facebook Pixel. Man sollte jedoch nicht den Fehler machen, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen und womöglich auf ein Opt-in zu verzichten, bloß weil das Facebook Pixel einen Konflikt mit dem Cookie Plugin aufweist. Der geringere Mehraufwand bei der Implementierung rechtfertigt nicht die rechtlichen Gefahren, denen man sich dadurch aussetzt. Genauso wenig muss man gleich zum Geldbeutel greifen, um sich ein kostenpflichtiges Plugin zu holen, welches dann möglicherweise ähnliche Probleme mit sich bringt.
(*) = Affiliate Partner Link
15 Antworten
Hi Danijel,
danke für Deine tolle Anleitung, wie ich das Facebook-Pixel mit dem Plugin Complianz DSGVO-konform setzen kann. Leider blockiert das Plugin noch immer das Pixel und ich weiß nicht, woran es liegen könnte. Kannst Du mir einen Tipp geben?
Schöne Grüße, Renate
Hallo Renate,
vielen Dank für das positive Feedback. Hm, schwierig zu sagen. Man müsste die Einstellungen alle überprüfen. Hast Du Dir auch diesen Artikel hier angesehen?
https://complianz.io/integrating-plugins/
Schöne Grüße, Danijel
Hey, und wie machst du das jetzt im Zusammenspiel mit dem Borlabs Plugin? Nutzt du dennoch nicht das FB Pixel Plugin? Und wie setzt du den Code ohne Plugin bei einer Elementor Website ein? Danke!
Hallo Fabian,
das Plugin Borlabs Cookie hat eine Option, mit der man ganz einfach den Facebook Pixel blockieren kann, bis der User seine Einwilligung erteilt hat. Diese Option ist unabhängig davon, ob es sich um eine Elementor Seite handelt oder nicht.
Schöne Grüße, Danijel
Hallo Danijel,
Sehr guter Artikel… was war der genaue Grund für den Umstieg auf Borlabs? Wir verwenden auch auf den meisten Seiten Complianz, Borlabs vielleicht nur 5-10%… Laut Begutachtung durch unseren Datenschutzbeauftragten wäre die aktuelle Version in der FreeVersion konform. Lg
Hallo Lars,
Danke. Das Complianz Plugin geht aus meiner Sicht fälschlicherweise davon aus, dass wenn man Google Analytics mit IP Anonymisierung verwendet es nicht erforderlich ist, die Google Tracking Cookies bis zu der Einwilligung des Users zu blockieren. Es wird auch diesbezüglich automatisch ein Satz in die Cookie-Richtlinie aufgenommen, der aufgrund meiner Recherche einfach nicht richtig ist. Außerdem fand ich es zu umständlich, die neue Google Analytics Variante mit dem Skript-Center auszuschließen.
Aber wenn man kein Google Analytics verwendet, würde ich das Complianz Plugin auch empfehlen.
Da ihr auch viel Erfahrung habt, würde mich interessieren, was ihr über Complianz in Verbindung mit Google Analytics denkt.
Schöne Grüße, Danijel
Vielen Dank für deine Antwort!
Habe mich noch nicht angemeldet bei dem Zeug und da her hätte ich noch eine grundlegende Frage:
ist der Basic-Code das gleiche wie Facebook Pixel Code ?
Finde ich übrigens genial, dass Du eine Lösung gefunden hast, für die kein zusätzliches Plugin Erforderlich ist.
Ja, der Facebook Basic Code ist das gleiche wie Facebook Pixel Code. Dieser Code enthält die Facebook Pixel ID. Bin mir nicht sicher, ob Basic Code ein offizieller Begriff ist. Ich kenne es eher unter Facebook Pixel Code oder einfach nur Facebook Pixel.
Mein WordPress-Motto lautet: Je weniger Plugins desto besser! 🙂
Danke für deine erneute Antwort!
Danke für deine tolle Anleitung.
Mir ist jedoch noch etwas unklar.
Wo bekomme ich den eigentlichen html-Code für den Facebook Pixel mehr, den ich im head-Bereich unterzubringen habe?
Hallo Sabine,
vielen Dank für das nette Feedback!
Den Pixel Code kann man unter dem Werbeanzeigenmanager > Alle Tools > Events Manager > Pixel erstellen. Hier ist es auch nochmal beschrieben: https://de-de.facebook.com/business/help/952192354843755?id=1205376682832142
Schöne Grüße, Danijel
Hast du auch einen Tip, wie ich die Umsätze und Produkte tracke? Das macht das Facebook Pixel plugin ja auch…
Hallo Tex,
leider nicht, da ich das Facebook Pixel Plugin überhaupt nicht verwende. Es ist zwar auf ein paar Kundenseiten im Einsatz aber ich persönlich möchte mich nicht näher mit der Facebook Pixel Funktionalität beschäftigen. Zumindest nicht mehr als unbedingt notwendig.
Schöne Grüße, Danijel
Wie sieht das denn mit dem bekannten Plugin „Cookie Notce“ aus (https://de.wordpress.org/plugins/cookie-notice/)?
Hi Stephan,
wie immer gilt: Ich bin kein Anwalt und kann deshalb auch keine Rechtsberatung geben. Der folgende Text ist nur meine persönliche Einschätzung.
Mit dem Cookie Notice Plugin von dFactory ist die Implementierung des Facebook Pixels nicht ganz so einfach. Bei dem Cookie Notice Plugin existiert kein Opt-in im User Interface. Das ist aber für Facebook Pixel, wenn man nach den Gerichtsurteilen geht, zwingend erforderlich. Man könnte jedoch mit der if-Anweisung, die von den Entwicklern auf der wordpress.org Plugin-Seite vorgeschlagen wird, zumindest erreichen, dass der Code für den Facebook Pixel nicht sofort beim Seitenaufbau ausgeführt wird. Den Facebook Pixel Code würde man dann in diese if-Anweisung setzen und erst wenn der Cookie-Hinweis akzeptiert wurde, würde der Code für den Facebook Pixel feuern. Den Cookie Banner Text müsste man dann so anpassen, dass mit dem Klick auf den Button auch die Marketing Cookies akzeptiert werden. Ob dann aber ein Button-Text wie „OK“ ausreichend ist, mag ich zu bezweifeln. Ein Button-Text wie z. B. „Ja, ich akzeptiere alle Cookies“ oder „Ja, ich akzeptiere auch die Marketing Cookies“ würde wohl eher einer Zustimmung entsprechen. Ein richtiges Opt-in ist das aber meiner Meinung nach auch nicht.
Schöne Grüße, Danijel