Es kann verschiedene Gründe geben, ein WordPress Theme aufwerten zu wollen: Wenn z. B. das Theme deiner Wahl nicht über bestimmte Design Einstellungen verfügt, du zusätzlich zu deiner Website eine Conversion optimierte Landing Page benötigst oder du einfach nur den Content-Erstellungsprozess für deinen Blog optimieren möchtest.
Die folgenden WordPress Plugins erleichtern die Webseitenerstellung und erweitern jedes beliebige WordPress Theme mit hilfreichen Shortcuts, zusätzlichen Funktionen und optischen Highlights. Einige dieser Plugins bieten so viele Möglichkeiten zur Individualisierung an, dass man sogar auf die Suche eines speziellen WordPress Themes komplett verzichten und gleich das Default-Theme verwenden könnte. Zumal das aktuelle Theme „Twenty Seventeen“ meiner Meinung nach das beste WordPress Default-Theme aller Zeiten ist.
„Post Snippets“
Das „Post Snippets“ WordPress Plugin ist deine persönliche Snippets-Bibliothek. Mit diesem Plugin gehört das Eingeben von HTML-Code in der Textansicht deines WordPress Editors der Vergangenheit an. Du kannst damit einfach und bequem eigene Shortcodes erstellen und diese durch einen separate Button im WordPress Editor aufrufen. Ideal für alle WordPress Redakteure, die selbst definierte Funktionen und Styles regelmäßig in Beiträge und Seiten einfügen wollen, die nicht durch das verwendete Theme zur Verfügung gestellt werden.
Die Verwendung dieses Plugins bietet noch einen weiteren riesen Vorteil: Jeder der schon mal HTML-Code in die Textansicht des WordPress Editors eingegeben hat und zwischen der Ansicht „Visuell“ und „Text“ hin und her geschaltet hat, wird sicherlich festgestellt haben, dass WordPress automatisch einige HTML-Tags entfernt. Der Einsatz von „Post Snippets“ stellt sicher, dass der Code so erhalten bleibt, wie es von dir vorgesehen war.
Nicht umsonst sagt auch Dr. Web: „dieses Plugin musst du haben!“.
„TinyMCE Advanced“
„TinyMCE Advanced“ ist ein weiteres sehr hilfreiches Plugin, wenn es darum geht, den Standard WordPress Editor mit zusätzlichen Funktionen auszustatten. Mit dieser Erweiterung können Tabellen erstellt und bearbeitet, die Listenfunktion mit weiteren Optionen ergänzt, Schriftfamilie und Schriftgröße eingestellt werden und vieles mehr.
„Shortcodes Ultimate“
Mit dem Plugin „Shortcodes Ultimate“ fällt das WordPress Theme Tuning leicht. Es ist eine Sammlung von mehr als 50 Shortcodes mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten. Damit kann jeder WordPress User wunderschöne Buttons, Accordions, vertikale Tabs und viele weitere Elemente in das Design seiner Website integrieren, ohne eine einzige Zeile Code zu schreiben.
Ein Nachteil bzw. Optimierungspunkt: Im Sinne der Performance würde ich mir eine Option wünschen, die einzelne, nicht benötigte Shortcodes abschaltet, damit sie beim Aufruf des Plugins gar nicht erst geladen werden.
„AddQuickTag“
Wir bleiben bei dem WordPress Editor. Mit „AddQuickTag“ kannst du eigene Buttons (QuickTags) zum Editor hinzufügen. Was sich hinter dem jeweiligen QuickTag verbirgt, kannst du in den Einstellungen des Plugins selbst festlegen. Das können einfache Anfangs- und End-Tags eines HTML-Codes sein, wie z. B. „<div> </div>“ oder ganze Shortcodes wie bei den bereits erwähnten Plugins. Des Weiteren lassen sich Standard Tags entfernen und die QuickTags abhängig davon anzeigen, in welchem Editor man sich befindet (Beitrag, Seite, Kommentar etc.).
„Widget Options“
Wie der Name bereits vermuten lässt, bietet das Plugin „Widget Options“ mehr Optionen für die WordPress Widgets an. Du kannst z. B. wählen, welche Widgets du auf welchen WordPress Seiten ein- oder ausblenden möchtest. Ebenso lässt sich die Sichtbarkeit der Widgets variabel bestimmen, was die Gerätegrößen angeht (Desktop, Tablet oder Smartphone). Solltest du dich bereits mit den Conditional Tags in WordPress auskennen, kannst du mit dem Feature „Widget Logic“ das Spiel, wann und wo welches Widget angezeigt wird, auf die Spitze treiben.
Ein riesen Vorteil ist auch, dass das Plugin sehr gut mit dem unten vorgestellten „Page Builder by SiteOrigin“ harmoniert.
Ein Wort zu WordPress „Page Builder“
Das Thema allein könnte einen ausführlichen Artikel, ja sogar einen ganzen Blog füllen. Seit Längerem schon erfreut sich diese Art der Webseitenerstellung großer Beliebtheit. Fast wöchentlich erblicken neue Page Builder für WordPress das Licht der Welt und natürlich ist jeder einzelne besser als der Rest. Beliebte Beispiele sind unter anderem Visual Composer, Themify Builder, Beaver Builder, Upfront oder der erst vor Kurzem vorgestellte Divi Builder. Das Divi Theme (Affiliate Link) war übrigens schon toll, bevor es den Divi Builder gab.
Generell muss ich sagen, dass ich kein großer Fan von WordPress Page Buildern bin. Aufgrund von Kompatibilitätsthemen mit anderen Plugins und Themes sowie dem unnötigen Ballast für eine Website, der automatisch durch den zusätzlichen Markup entsteht, um die einfache Handhabung zu gewährleisten, habe ich schon vor längerer Zeit aufgehört, diese Art von Plugins auf meinen eigenen Live-Seiten zu verwenden.
Ich verstehe jedoch, dass gerade WordPress Einsteiger diese Art des Webdesigns bevorzugen, da sie in der Regel wenig bis keine Programmierkenntnisse benötigen sowie schnell und optisch sehr ansprechende Ergebnisse erzielen.
Falls du dich bereits für ein WordPress Theme entschieden hast, welches keinen Page Builder integriert hat oder du dir einfach selbst ein Bild von den Page Buildern machen möchtest, stelle ich dir nachfolgend zwei kostenlose WordPress Plugins vor, die du sofort ausprobieren kannst, um z. B. eine Landing Page zu erstellen. Es handelt sich hierbei um zwei Alternativen, die nicht nur mit den Premium Anbietern mithalten können, sondern meiner Meinung nach sogar besser funktionieren als viele kostenpflichtige Lösungen.
„Elementor Page Builder“
Bei dem „Elementor Page Builder“ handelt es sich um einen relativ neuen Site Builder. Dieses Plugin habe ich neulich auf einer Kunden-Website eingebaut, da dem Kunden eine einfache Anpassung und die Live-Vorschau der Änderungen wichtig waren. Dieser Page Builder erfüllt beide Anforderungen zur vollsten Zufriedenheit. Hervorzuheben ist auch die Geschwindigkeit: Es dreht sich kein Rädchen, die Seite wird nicht neu geladen, die Änderungen sind sofort sichtbar. Außerdem helfen vorgefertigte Seitenvorlagen (Templates), den Design-Prozess noch weiter zu beschleunigen.
Update vom 16.10.2017: In den letzten Monaten erfreut sich das Elementor Plugin immer größerer Beliebtheit in der WordPress Szene. Auch ich habe diese tolle Erweiterung auf immer mehr Websites im Einsatz. Falls du mehr über den Website Builder erfahren möchtest, empfehle ich dir den Beitrag: „Elementor WordPress Page Builder – Webdesign kann so einfach sein.“
„Page Builder by SiteOrigin“
Wenn andere Entwickler Addons (zusätzliche Funktionen) und Plugins für ein bereits bestehendes Plugin programmieren, ist es meistens ein gutes Zeichen für die hohe Qualität der entsprechenden WordPress-Erweiterung. Bei dem beliebten „Page Builder by SiteOrigin“ ist genau das der Fall. Dieser Page Builder kann sowohl durch die eigene Widget-Sammlung „SiteOrigin Widets Bundle“ als auch durch Plugins von Drittanbietern wie „SiteOrigin Widgets by CodeLights“ erweitert werden. Damit werden beinahe alle Wünsche, was verschiedene Design-Elemente oder Animationen angeht, erfüllt.
Fazit
In WordPress gibt es eigentlich eine klare Trennung: Die Themes sind für das Aussehen einer Website zuständig, die Plugins für die Funktionen. Mit den vorgestellten Plugins ist die Trennung nicht so eindeutig. Es ist allerdings auch beruhigend zu wissen, dass es Plugins gibt, die die Optik einer Website verbessern können, auch wenn man sich bei der Theme-Auswahl mal „vergriffen“ hat.
Wie ist deine Meinung zu dem Thema?
Was hältst du eigentlich von WordPress Page Buildern? Kennst du noch weitere Plugins, mit denen sich ein WordPress Theme pimpen lässt?