Als ein Einstieg in das Thema WordPress Bildoptimierung empfehle ich dir meinen Beitrag WordPress Bildoptimierung mit und ohne Plugin. Bei der Erstellung von Webseiten versuche ich normalerweise, wo es geht auf Plugins zu verzichten. Damit wird die Gefahr von Inkompatibilität begrenzt und der Wartungsaufwand reduziert. Bei der Komprimierung der Bilder in WordPress ist es nicht anders. Allerdings hat die Bildoptimierung ohne Plugin den Nachteil, dass nach der Optimierung immer noch unkomprimierte Bytes auf deinem Server schlummern. Der folgende Artikel zeigt dir, warum das der Fall ist und wie du selbst diese letzten Bytes aus deinen Bilder rausholen kannst.
Schauen wir uns zunächst einmal an, welche Anwendungsfälle es gibt, bei denen ein WordPress Plugin der manuellen Komprimierung der Bilder vorgezogen werden sollte.
WordPress Bilder komprimieren – Wann ist ein Plugin sinnvoll?
1. Deine User können Bilder auf deine Website hochladen
Dieser Fall wurde bereits in dem oben genannten Artikel erwähnt. Wenn deine User die Möglichkeit haben, selber Bilder hochzuladen, wäre es aus Sicht der Usability ungünstig, von ihnen zu verlangen, die Bilder vor dem Upload zu optimieren.
2. Meta Daten der Bilder sollen nicht entfernt werden
Um möglichst hohe Kompressionsraten zu erhalten, entfernen die meisten Komprimierungs-Tools die Meta Daten der Bilder wie z. B. GPS Position, Datum, Uhrzeit etc. Wenn du diese Meta Daten beibehalten möchtest, kannst du durch die Verwendung eines Plugins die Entfernung dieser Daten von der Komprimierung ausschließen. Bekannte WordPress Plugins, die diese Option anbieten sind z. B. EWWW oder das unten vorgestellte Plugin ShortPixel (Remove EXIF).
3. WordPress Themes und Plugins, die automatisch verschiedene Bildformate erstellen
Wenn ein Bild auf eine WordPress Website hochgeladen wird, erstellt WordPress automatisch 3 zusätzliche Bildergrößen. Der Grund dafür ist, dass WordPress für verschiedene Anzeigeformate wie z. B. Vorschaubilder einer Gallerie oder Beitragsbilder unterschiedliche Bildergrößen ausliefert.
Es gibt allerdings Themes und Plugins, die über diese 3 Formate hinaus noch zusätzliche Bildformate generieren. Beispielsweise kannst du mit dem Plugin Simple Image Sizes die doch etwas zu einfach gehaltene Skalierungsfunktion in WordPress erweitern und damit weitere Versionen der hochgeladenen Bilder erstellen.
Ein WordPress Theme, welches ich zurzeit verwende, erstellt automatisch 8 verschiedene Bildformate zusätzlich zum Original. Wie viele Versionen eines Bildes dein WordPress Theme automatisch erstellt, kannst du am einfachsten in einem FTP Programm im Verzeichnis deiner Website unter wp-content > uploads nachsehen.
Jetzt könnte man meinen, wenn man das Original vor dem Upload bereits optimiert hat, dann ist die skalierte Version des Bildes automatisch auch optimiert. Das ist aber nur zum Teil richtig. Der folgende Screenshot zeigt, dass selbst eine skalierte Version eines Bildes, das bereits komprimiert wurde immer noch um 22% komprimiert werden kann.
WPC Tipp:
Für alle, die auf ein WordPress Plugin für Bildoptimierung bzw. auf die kostenpflichtige Versionen der Plugins verzichten, aber dennoch ihre Bilder bis auf den letzten Byte komprimieren wollen, gibt es einen hilfreichen Workaround. Lade dir einfach mit dem FTP Programm deiner Wahl den Ordner „uploads“ auf deine Festplatte herunter. Für Testzwecke kannst du erst mal nur einen Monats-Ordner herunterladen. Nun kannst du mit der (Windows/Mac) App JPEGmini oder mit den Web-Apps tinypng.com oder compressor.io deine Bilder (nach und nach) optimieren. Wenn du alle Bilder komprimiert hast, kannst du den Ordner wieder an die gleiche Stelle in deinem Webverzeichnis hochladen.
Wenn du es kostenlos halten möchtest, musst du evtl. mehrere Tage den Komprimierungsprozess anwerfen, da die Apps in der kostenlosen Version ein Upload-Limit von 20 Bildern pro Tag haben. Du wirst feststellen, dass selbst bei den skalierten Versionen eines bereits optimierten Originals noch einige (Kilo-)Bytes eingespart werden können, was sich wiederrum positiv auf die Ladezeiten und damit auf das Suchmaschinen Ranking deiner Website auswirken wird.
Wer sich die manuelle Arbeit ersparen möchte, der kann das WordPress Plugin „ShortPixel Image Optimizer“ verwenden.
Update vom 26.04.2018: WordPress Plugin ShortPixel & Datenschutz (DSGVO)
Seit Kurzem entstehen immer mehr Artikellisten, die die Kompatibilität verschiedener Plugins mit der neuen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) aufzeigen. In diesen Listen schneidet das hier von mir vorgestellte Plugin zur Bildoptimierung nicht so gut ab, mit der Begründung, wenn auf den Bildern Personen zu sehen sind, dass durch die Weitergabe an den ShortPixel Server die Persönlichkeitsrechte verletzt werden und das rechtlich verboten ist. Ich habe daraufhin den Plugin Entwickler kontaktiert und er hat mir versichert, dass ShortPixel bis zum Stichtag (25. Mai 2018) DSGVO-konform sein wird und hat noch folgendes zum Thema Datenschutz kommentiert (Text wurde übersetzt):
Die Server, die ShortPixel für die Bildoptimierung verwendet, haben den Standort in Deutschland. Die Optimierungsserver laden die Bilder von fast ausschließlich öffentlich zugänglichen Websites herunter. Das bedeutet, dass die Bilder, die ShortPixel optimiert, von jedem betrachtet werden können, der die dazugehörige Website aufruft. Um die Bilder von einer passwort-geschützten Website durch den ShortPixel Server zu optimieren, muss der Admin/Websitebetreiber dies explizit durch eine Benutzername- und Passwort-Eingabe freigeben. ShortPixel verarbeitet keine personenbezogenen Daten, die Daten die verwendet werden, dienen aussschließlich der Bildoptimierung, Problemlösungen und Support. Alle Bilder auf dem ShortPixel Server werden nach einer Stunde gelöscht. Die Bilder URLs werden 40 Tage aus Debugging-Gründen gespeichert und danach aus der ShortPixel Datenbank gelöscht.
Aus meiner Sicht spricht deshalb auch weiterhin nichts gegen eine Verwendung dieses tollen WordPress Plugins.
WordPress Bilder komprimieren mit ShortPixel Image Optimizer
Wie bereits in dem anfangs referenzierten Artikel erwähnt, ist das Plugin ShortPixel Image Optimizer* meine Top-Empfehlung, wenn es um die Bildoptimierung in WordPress geht. Es komprimiert die Bilder bereits während des Uploads und die von WordPress, Themes oder Plugins automatisch erstellten Bildformate werden ebenfalls mit optimiert. Damit liegt kein unnötiger Ballast auf deinem Webserver, was der Performance deiner Website zugute kommt.
In der kostenlosen Version können 100 Bilder pro Monat optimiert werden. Solltest du so wie ich ein WordPress Theme einsetzen, das mehrere Bildformate erzeugt, lohnt sich auch ein Blick auf die durchaus bezahlbaren Paketpreise von ShortPixel*.
Video-Tutorial: Bildoptimierung in WordPress mit Plugin
Im Teil 2 der Tutorial Reihe „Bildoptimierung in WordPress“ optimieren wir das gleiche Bild wie im Teil 1 mit dem Plugin ShortPixel und vergleichen die Optimierungsmethode mit der manuellen Methode aus dem 1. Teil der Tutorial-Reihe.
Fazit
Gerade in der heutigen Zeit, in der es bei der Ladezeit einer Website auf jede Millisekunde ankommt, ist es besonders wichtig, die Bilder auf einer Website soweit wie möglich zu komprimieren. Die Entscheidung ob die Komprimierung manuell oder mit einem WordPress Plugin durchgeführt wird, hängt natürlich von dem jeweiligen Webprojekt ab. Bei größeren Webseiten mit vielen Bildern ist es wahrscheinlich ratsam ein Plugin zu verwenden, während bei kleineren Webprojekten evtl. die manuelle Bildoptimierung bevorzugt werden kann.
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Konnte ich dir helfen die Bilder auf deiner WordPress Seite zu komprimieren? Hast du noch weitere Fragen zur Bildoptimierung? Hinterlasse einfach unten einen Kommentar.
In dem WordPress Kurs von WPC machen wir den direkten Vergleich zwischen der Bildoptimierungsmethode mit und ohne Plugin. Hol dir jetzt den Kurs und finde heraus, was wirklich besser ist!
12 Antworten
Hey Guys ,Currently i am using one more powerful image optimizer plugin which is very promising ,Here it is: https://wordpress.org/plugins/way2enjoy-compress-images/
Verschlechtert das Pixel Plugin die Qualitöt der Bilder extrem oder ehe rnicht so? weil ich die schon auf 90% speicher.
Hallo Bambus-Loot,
mit dem WordPress Plugin ShortPixel kann man Bilder sowohl verlustfrei komprimieren mit niedriger Komprimierungsrate als auch verlustbehaftet mit einer hohen Komprimierungsrate. Ich würde sagen, dass selbst bei der verlustbehafteten Komprimierung der Qualitätsverlust für das menschliche Auge am Bildschirm und bei normaler Auflösung auf Webseiten nicht erkennbar ist.
Gruß, Danijel
Guten Tag, ist es mit dem Plugin auch möglich Bilder die schon hochgeladen sind im nachhinein zu optimieren?
Hallo Tobias, ja das ist möglich. Mit dem Plugin Shortpixel lassen sich die schon hochgeladenen Bilder und deren Thumbnails (Vorschaubilder) auf einmal optimieren. Man muss dafür nur in der Mediathek auf die Listenansicht gehen oder auf den Menüpunkt „Mediathek > Bulk Shortpixel“. Schöne Grüße, Danijel.
Leider Reichen die Kostenlosen EInhundert Bilder nicht aus, ich mache es jetzt doch manuell.
WP Smush kannst nehmen.
Ich finde das der Beitrag an der Wurzel ansetzt und das für jeden etwas dabei ist, ob er jetzt Geld ausgeben will oder nicht. Hervorheben möchte ich, dass der Beitrag auch die kleinen Website, mit einer guten kostenlosen Lösung bedacht hat.
Hallo Erwin,
vielen Dank für den Kommentar! Ja, die WordPress Welt verleitet einen sehr schnell dazu, Geld für Premium Themes oder Plugin PRO-Versionen auszugeben. Ich bemühe mich immer Lösungen zu finden, die auch kostenlos umgesetzt werden können auch wenn es manchmal zeitaufwendiger ist. Das versuche ich auch immer in meinen Beiträgen widerzuspiegeln. Der Leser kann dann immer für sich entscheiden, welchen Weg er gehen will.
LG, Danijel